Biwak Laseberg

Laseberg 2019 m.ü.M

Der Abenteuer Sommer war so richtig in Schwung und das heisse Wetter präsentierte sich wieder mal von der besten Seite. Spontan plante ich eine Übernachtung bei angenehmer Lage und Temperatur. Oft waren die Nächte in den Tälern so unerträglich tropisch warm, so dass es zum Schlafen immer unerträglicher wurde. Beim Überlegen traf ich in meinen Gedanken sofort auf unseren Hausberg Stockhorn. 

Mit Sack und Pack beladen, fuhr ich zuerst zum Wander- Startpunkt Oberstocken. Brütig heiss fühlte es sich an, als ich Richtung Wald los wanderte. Wie gut war der Schatten der Bäume, die etwas angenehmere Temperatur gaben. Normaler weise wandere ich diese Trainings Strecke aufs Stockhorn mit wenig Gepäck. Diesmal spürte ich das schwerere Gewicht des Rucksacks.

Bei der Vorderälpitalhütte konnte ich noch zum letzten Mal meine Wasserflaschen mit kostbarem Wasser füllen. Noch wusste ich nicht, dass mir das Wasser zum Verhängnis werden würde….

Ziemlich schnell kam ich voran und erreichte die 2. Hütte Baachegg. Der anspruchsvollste Teil des Nordhanges, unterhalb des Stockhorn Gipfels, kostete mich enorm viel Kraft und Energie. Wie froh war ich, als der Übergang Nord zur Südseite erreicht war. Die Kurzpause oben tat so richtig gut, da der Wind kräfig über die Felsflanken des Nordhanges blies und den Schweiss trocknete. Zuerst hatte ich den Plan, direkt auf den Gipfel zu steigen, doch mit diesem schweren Gewicht musste ich den Plan ändern und stieg unterhalb des Berghauses ab. Plötzlich begegnete ich einer Gemsherde, die ruhig am steilen Hang grasten. Alles war so schön friedlich ruhig während dem letzten Marsch zum Schlafplatz Laseberg. Dort grasten überall meine Lieblingstiere dessen Glockengeläut so herrlich schön klang.

Endlich war es soweit: das Nacht-Biwak war erreicht. Gemütlich hatte ich mich an einer flachen Stelle, nahe am Abgrund eingerichtet. Perfekter Platz, nicht zu nahe am Abgrund, sowie eingezäunt.Wenig später genoss ich den grandiosen Sonnenuntergang und das verdiente Abendessen, vor schönster Kulisse.

Langsam brach allmählich die Nacht herein und ich schlüpfte gemütlich in meinen Schlafsack. Wie schön war die grenzenlose Ruhe und den angenehmen kühlen Nachtwind. Weiter unten im Tal herrschte wieder eine unerträgliche Tropennacht. Lange konnte ich nicht einschlafen, da der Sternenhimmel so gewaltig schön auf mich herab schienen.

In den ersten Morgenstunden erwachte ich viel zu spät als eigentlich geplant, denn mein Plan war eigentlich noch vor Sonnenaufgang auf dem Stockhorn Gipfel einzutreffen. So schnell ich konnte packte ich mein Nacht Biwak zusammen und wanderte ca. gegen 05:15 Uhr los. Dummerweise fiel mir unterwegs, ohne dass ich es merkte, in der Morgendämmerung meine GoPro Kamera aus ungeklärten Gründen von der Halterung. Viel zu spät bemerkte ich diesen schmerzhaften teuren Verlust. Sofort nahm ich die ungefähre Richtung auf und suchte ca. 2 Stunden das ganze Gelände ab…. Leider musste ich einsehen, dass es unmöglich war, sie zu finden, ohne einen einzigen Anhaltspunkt des Ortes zu haben. So machte ich mich ohne GoPro auf den Heimweg Richtung Etappenziel Reutigen Dorf.

Dieses Ereignis mit der verlorenen Kamera nervte mich sehr; doch bin ich sehr froh und dankbar, dass mir nichts passierte, das viel wichtiger ist als eine fehlende Kamera.