Biwak Lauberhorn 2472 m.ü.M

Einmal direkt auf dem Lauberhorn Gipfel schlafen, diesen Wunsch hatte ich schon so lange. Endlich konnte ich dieses Spezialabenteuer umsetzten in meiner Sommer Tournee 2020. Das Lauberhorn ist für mich persönlich immer schon ein besonderes Highlight gewesen. Deshalb hatte ich dieses Erlebnis als 2. Übernachtung im Sommerprogramm eingeplant . Am letzten Tag im Juli, war es endlich soweit! In der Schweiz wurde wieder einmal eine Hitzewelle angekündigt, die sogar Rekordtemperaturen zeigen könnte.

Mit Freude und einem gut gefüllten Rucksack, startete ich die Reise mit dem Zug nach Grindelwald. Bereits schon gegen Mittag spürte ich immer mehr die Hitze der angekündigten Welle. Auch in Grindelwald war die Hitze bereits unerträglich. So begann ich die erste Etappe zur Kleinen Scheidegg mit viel Schweiss. Wie wunderbar fühlte sich die Umgebung an, auf über 2000 m.ü.M. Oben gönnte ich mir frisches Wasser sowie im Jungfrau Shop einen Kissenanzug, den ich mir schon lange wünschte.

Gestärkt mit einem kleinen Imbiss, ging es weiter in die letzte Etappe hinauf zum Lauberhorn Startgelände. Der Aufstieg mit noch zusätzlichem Wasser erschwerte alles, sodass ich froh war, als ich das Starthaus oben erreichte. Natürlich musste ich mal wieder alles von nahem besichtigen und eine Pause, genau beim Starthaus oben, auf der Abfahrtsrampe, machen.

Als Höhepunkt des Tages, erwartete mich noch das Baden im Speichersee, an der legendären Lauberhornabfahrt. Wie sehr hatte ich mich gefreut auf den exklusiven Badespass. Die Freude war riesengross und eine Wohltat zugleich, als es endlich soweit war und ich im kühlen Seelein schwamm. Leider schlängelten Quellwolken rund um Eiger, Mönch, Jungfrau, sodass ich während dem Baden die Gipfelspitzen nicht ganz sah. Total frisch und munter wanderte ich wieder zurück zur Lauberhornschulter. Unterwegs begegneten mir überall verteilt auf den Alpwiesen meine Lieblingstiere. Wie sehr schätze ich das Kuhgeläut! Die letzte Wanderetappe führte mich noch ganz zum Lauberhorngipfel auf 2472 m.ü.M. Oben angekommen genoss ich mal die traumhafte Abendstimmung, bevor ich überhaupt etwas einrichtete.

Mit viel Abendsonnenstrahlen konnte ich mein Biwak einrichten. Wie angenehm doch die Temperatur, mit leichtem Abend Wind war. Leider blieben die Gipfelspitzen des Dreigestirn immer noch in den Quellwolken eingehüllt. Meine Hoffnung war gross, dass sie sich noch auflösen könnten im weiteren Verlauf . Zur Feier des Tages durfte ich endlich ein verdientes Abendmahl zu mir nehmen. Zeitgleich zum Essen erlebte ich einen traumhaften Sonnenuntergang hoch über dem Weltcup- Dörfli Wengen. Der Ausklang des Tages sollte richtig speziell und schön sein. Mit überall verteilten Knicklichter schmückte ich mein Biwakplatz bis alles schön farbig war. Natürlich durfte obendrauf mein fruchtiger Lauberhorn- Partydrink nicht fehlen. Die Stimmung der allmählich einsetzenden Nacht fühlte sich echt gigantisch und cool an. Etwas später schlüpfte ich in meinen Schlafsack und beobachtete den Nachthimmel. Interessant präsentierte sich der Himmel mit immer wieder durchziehenden Quellwolken. Nach einigen Stunden später staunte ich nicht schlecht, als plötzlich der ganze Himmel sternenklar leuchtete.

Endlich konnte ich in der Morgendämmerung die Gipfelspitzen ohne Wolken sehen! Ein unbeschreibliches Gefühl, die Sicht aus dem Schlafsack zu den Bergen mit einem wunderbaren Morgenrot am Himmel zu sehen. Nach kurzem Zusammenpacken des Materials, genoss ich mein speziell schweizerisches Frühstück. Denn an diesem Tag war auch gerade unser Nationalfeiertag. Mit Stolz ass ich einen 1.August Weggen in herrlichstem Panorama. Wenig später brach ich mit Sack und Pack auf und wanderte hinab zum Startpunkt der legendären Lauberhornabfahrt. In Gedanken fühlte ich mich auch schon fast wie ein Rennfahrer, als ich entlang der Original Abfahrtspiste marschierte. Meine Route führte mich wieder am Speichersee vorbei, jetzt mit paradiesischem Blick zum Dreigestirn ohne viel Wolkenbildung um die Gipfelspitzen. Der Gedanke liess mir keine Ruhe mehr, nochmals ein Bergbad zu genießen vor 8:00 Uhr. So schwamm ich im erfrischenden Bergwasser noch bevor sich die Sonne zeigte. Lange blieb ich aber nicht, da es schon sehr kühl war. Total erfrischt, ging es noch in die letzte Etappe nach Wengen, sowie Lauterbrunnen, wo mein Zug nach Hause, wartete.

Bisschen müde war ich schon, als ich wieder zuhause ankam. Der Tag ist noch lange nicht zu Ende, an diesem Nationalfeiertag unseres Landes…. Zum Schluss meines Übernachtungsabenteuers noch die Abendfeier: Happy Birthday liebe Schweiz!!!!