Stockhorn Wanderung

Stockhorn Gipfel 2190 m.ü.M

Seit ich das Wandertraining immer wieder mache und öfters auf einem Gipfel war, lässt mich das Gefühl nicht mehr los, dieses so oft wie möglich zu erleben. Tief in meinem Innern spürte ich, dass ich mega gerne noch einmal dieses Jahr aufs Stockhorn wandern möchte. 

Zum Voraus wusste ich, dass eine Wanderung im Dezember aufs Stockhorn nicht ganz einfach werden könnte, je nach Schneeverhältnisse und Wetter. Aus dem Fenster konnte ich von zu Hause die aktuellen Verhätnisse ziemlich gut abschätzen und einstufen. Wie immer fuhr ich zuerst mit dem Bike bis Oberstocken Dorf, das ein gutes Einwärmen zugleich für die Wandertour war. Wettertechnisch war es an diesem grauen Dezembertag frisch und weiter oben mit warscheinlichen langsamen Windturbulenzen zu rechnen. Unterwegs, während der Waldstückstrecke, spürte ich leichte Regentropfen. Aber dies war so schwach und nur kurzweilig, dass dies mich nicht störte. Plötzlich, als ich aus dem bewaldetem Gebiet kam und gegen die Hütte Vorderälpital wanderte, überraschte mich ein wunderschöner Blick auf den Thunersee mit Sonnenschein und blauem Himmel. Wie ich vermutet hatte, begann die Schneegrenze ab Ober Baach 1722 m.ü.M und die Temperaturen sanken immer wie tiefer, je höher ich kam. Ab dort musste ich mich entscheiden, ob ich die Wandertour fortsetze, bei diesen warscheinlich schwierigen, kommenden Bedinungen. Mein Entscheid hatte einen ganz wichtigen Grund, warum ich die Tour trotzdem fortgesetzt hatte. Der Schnee haftete am Boden und war recht fest, sodass es nicht möglich war, auszurutschen. Eine ganze merkwürdige Stimmung, als ich keuchend der schwierigen Stelle, dem Norhang mit sehr starkem Wind, näher gekommen war. So bezwang ich ihn mit ca. 20 cm Schnee und zum Teil nicht ganz einfachen Stellen, die vereist, rutschig waren. Oben, beim Übergang von Nord- zur Südseite des Stockhorn Gipfels, blies der Wind mit voller Kraft über die Felsen hinweg. Der letzte Aufstieg bis zum Panorama Restaurant Stockhorn, war genau das Gegenteil der Schneeverhältnisse, mit weichen und rutschenden Partien. Wegen diesem einfacheren Wanderweg, setzte ich meine Route zum Gipfel fort, trotz dieser rutschigen Lage. Verlassen, totenstill, zeigte sich das Bergrestaurant und nachher der komplett verschneite, verwehte Weg zum Aussichtsgipfel. Unbeschreiblich schön war der Moment, ganz alleine mit so starkem Wind, als ich die Gipfelhöhe erreichte und strahlendem Sonnenschein über dem Nebelmeer, geniessen konnte, der sich im Verlauf der Zeit über dem Thunersee bildete.

Nur dank meiner guten Bergkondition und Erfahrungen, war es überhaupt möglich, den Stockhorn Gipfel im Dezember zu besuchen. Dieses war wieder ein echtes Abenteuer mit 100 % Herausforderung , die mir eine gute Hilfe sein wird für die nächste Sommer Erlebnistour: den Glacier 3000 zu bezwingen.