Sigriswiler Rothorn 2051 m.ü.M

Das Wetter Ende Mai präsentierte sich schon sehr warm und perfekt fürs Wandern. In unserer nahen Umgebung bieten sich extrem viele Möglichkeiten an, für Gipfelziele rund um den Thunersee, die bereits schneefrei sind. Nach nicht langem überlegen kam mir sofort das bekannte Sigriswiler Rothorn in den Sinn, das ich bis jetzt erst unterirdisch erlebte: vom Schlafloch her, das quer durch den Berg ins Justistal führt.

Traumhaft schien die Sonne kräftig vom Himmel beim Eintreffen des schön gelegenen Sigriswil. Diese gemütliche Route führte mich zuerst durchs Dorf mit exklusivem Blick auf den Thunersee, zum Waldesanfang. Wie schön sah alles aus mit der Morgensonne, überall bereits schon Felder mit frischem Heu. Ich konnte einfach nicht wiederstehen und musste kurz eine Pause einlegen, um ins frische, weiche Heugras zu liegen. Nach einer Weile wandern, wurde die Umgebung immer wie ruhiger und abgelegener und der Bergwald begann. Von da an ging’s sehr steil aufwärts, sodass ich in kürzester Zeit viele Höhenmeter hinter mich brachte. Irgendwo im felsigen Gelände auf einem spitzigen Fels, legte ich meine Mittagspause ein. Der Ort konnte nicht besser gewählt sein. Total abgelegen, sowie mit einer Prachtsaussicht auf den Thunersee, genoss ich mit Vogelgezwitscher im Hintergrund mein Mittagsmahl. Herrlich sind solche Momente in der grenzenlosen, stillen Natur!! Sowas tut mir so gut: Grund, um einmal mehr zu danken!

Im weiteren Verlauf der Wanderung, stiess ich auf immer mehr Wanderer, die wahrscheinlich auch das gleiche Ziel im Sinn hatten wie ich. Zurzeit herrschte schweizweit eine ausserordentliche Corona- Lage. Deshalb könnte dies der Grund sein, warum mehr Menschen in den Bergen unterwegs sind, als gewohnt. Diesen Moment empfand ich besonders schön, als ich endlich mal auf dem bekannten und höchsten Gipfel vom Sigriswilergrat, dem 2051 m hohen Sigriswilerrothorn stand. Oben wimmelte es nur so von Wanderer, eine richtige Völkerwanderung. Verdient legte ich mich hin und genoss die wunderbare Stimmung. Mein Plan war natürlich hier oben noch nicht ganz zu Ende. Der nächste Gipfel sollte noch das weniger bekannte Mittaghorn sein.

Kreuz und quer durch das felsige Gelände, rund um den Sigriswilergrat, wanderte ich weiter und kam mit dieser Route schneller voran als auf dem normalen Weg. Wenig später erreichte ich den Gipfel vom 2013 m hohen Mittaghorn, das völlig unberührt von Menschen war. Der Grund für den wenig bewanderten Gipfel zeigte deutlich, sein schwierigeres Gelände. Immer wieder genieße ich solche Momente ganz gerne alleine. Auch der Ausblick war einmal mehr gigantisch, diesmal mit dem bereits besuchten Sigriswilerrothorn im Vordergrund. Als Höhepunkt des Tages wartete noch das Schafloch! Wie gerne bin ich an diesem Ort, der jedesmal ein ganz aufregendes Abenteuer bietet. Sehr kühl und feucht sind die Bedingungen tief im Berginnern vom Schaflochstollen. Bei heissen Temperaturen, ein idealer Ort zum verweilen. Der letzte Teil der Wanderung führte mich noch zurück zur Haltestelle (Schwanden Sigriswil), mit anschliessender, gemütlicher Busfahrt nach Thun.

Dieses Wandergebiet zeigt, dass noch viel verschiedene Möglichkeiten vorhanden sind zum entdecken.